Aus der Presse
WAZ Donnerstag, 7.
April 2022
Konzert
mit dem Ruf nach Frieden
Die evangelische
Kirchengemeinde in Weitmar hatte ein Benefizkonzert veranstaltet
Von Wicho
Herrmann
Weitmar.
Knapp 100 begeisterte Besucher nahmen an der „Musikalischen
Friedensandacht" teil, zu der der „Neue Chor" der Stadt Bochum
zusammen mit der Evangelischen Gemeinde Weitmar in die
Matthäuskirche eingeladen hatten. Zum Motto „Dona nobis pacem" (lat:
Gib uns Frieden) gab es geistliche Choräle und Lesungen im
Wechsel. Hinzu kamen klassische Orgelwerke, die Organist
Teófanes González aus der katholischen Nachbarpfarrei St.
Franziskus eindrucksvoll darbot.
Am Ende des
Benefizkonzertes gab es lang anhaltenden Applaus für alle
Aktiven des Benefizkonzertes zugunsten der Menschen in der
Ukraine. Zu Gehör kamen bekannte geistliche Werke. Der Neue Chor
unter Leiter Sebastian Voges bot mit 16 Sängerinnen und Sängern
unter anderem Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy („Verleih
uns Frieden gnädiglich") sowie Johann Sebastian Bach („Jesu
meine Freude") dar.
Pfarrerin
Ursula Borchert übernahm die Lesungen. Viele stammten aus der
Bibel. Zu Gehör kam aber auch die Antritts- und Versöhnungsrede
von Präsident Nelson Mandela in Südafrika. Borchert: „Wir sind
hier verbunden durch diese Melodien, den Glauben und die
Hoffnung auf Frieden."
Spende für
die Gesellschaft Bochum-Donezk
Den Impuls
zur Friedensandacht gab Anfang März der „Neue Chor". Er wollte
mit einem Benefizkonzert seinen Beitrag gegen die Not der vom
Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine leisten. „Ein
Chormitglied nahm dafür mit der Gemeinde Kontakt auf. Wir
wurden mit unserem Anliegen
sehr nett aufgenommen", freute sich Chorleiter Voges. Innerhalb
weniger Wochen stand die „Musikalische Friedensandacht". Die
Veranstalter sammelten am Ausgang Spenden für die Nothilfe der
Gesellschaft Bochum-Donezk.
WAZ KURZKRITIK
Dienstag, 25. Juni 2019
Neuer
Chor singt
„von Lieb und Leid"
Von Antje Grajetzky
Das Kirchenfoyer im Musikforum war schnell gefüllt mit den
Liebhabern feiner Liedkultur. Unter dem Motto „Von Lieb und
Leid" gab der Neue Chor der Stadt am Sonntagnachmittag ein
schönes Konzert.
Zufall oder Plan: Zum zweiten Jahrestag des Brexit-Referendums
standen vor allem englische Lieder im Mittelpunkt des Programms.
Gerahmt wurden sie zu Beginn von Liedern von Johannes Brahms und
zum Abschluss von einer Auswahl aus Robert Schumanns „Romanzen
und Balladen". Dazwischen spielten Marita Bahr und Harald Mohrs
norwegische und slawische Tänze von Grieg und Dvorak. Also ein
Musikprogramm ganz im Zeichen des 19. Jahrhunderts, als die
Komponisten darum bemüht waren, die Idiome ihrer Kultur in Musik
zu fassen.
Der Neue Chor unter der Leitung von Sebastian Voges pflegt einen
eigenen A-Cappella Chorklang, der sich durch Homogenität und
eine weiche, klare Stimmführung auszeichnet. Der Bariton Voges
sang im Konzert auch solistisch, etwa das faszinierende „Is my
team
ploughing?" von George Butterworth. Es ist der Dialog eines
toten Mannes mit seinem Freund und den bangen Fragen nach den
Verbliebenen und auch der Liebsten. Die liegt nun in den Armen
des
Freundes. Feine Töne um große Gefühle.
WAZ
- KURZKRITIK vom Dienstag, 13. März 2018
Bewegende Klänge beim "Hymnen"-Konzert
Von Marcus Römer
Unter dem Motto »Hymnen" präsentierten die
Bochumer Symphoniker am Sonntag selten gespielte Meisterwerke in
der Trinity-Kirche zu Langendreer.
Auf dem Programm standen Kompositionen von Josef
Gabriel Rheinberger, Arvo Pärt, Felix Mendelssohn Bartholdy und
Antonin Dvorak. Die Symphoniker präsentierten dieses berührende
Sonderkonzert als Gastgeber; Siegfried Kühbacher spielte eine
sanfte Orgel, der Neue Chor der Stadt Bochum sang unter der
Leitung von Sebastian Voges, der auch als Solo-Bariton
überzeugte. So bei Pärts „Es sang vor langen Jahren". Der „neutönende"
Este zeigt in diesem Werk, welch Raffinesse er einer
vermeintlichen Schlichtheit beifügen kann. Voges satter Bariton
wurde diesem berührenden Lied mehr als gerecht.
Der Chor war hinter der Orgel auf der Empore
gegenüber dem Altar positioniert und konnte auf ganzer Linie
überzeugen. Als Wiederentdeckung dürfen die kompositorischen
Leistungen von Rheinberger (1839-1901) gelten, dessen „Stabat
mater" den Mittel- und Höhepunkt bildete. Sein „Abendlied"
setzte den Schlusspunkt eines außergewöhnlichen Konzerts. Die
Trinity-Kirche war gut besucht, der Ausflug der BoSy nach
Langendreer hat sich gelohnt.
Neuer
Chor
Vielschichtiges Frühlingskonzert im Foyer des Musikforums
Dominik
Lenze
WAZ - Lokales - online, 22.05.2017 - 18:48 Uhr
In der stimmungsvollen Atmosphäre des Musikforum-Foyers der
früheren Marienkirche fand das Konzert statt.
Foto: Ingo Otto
Bochum.
Der Neue Chor der Stadt Bochum lud zu seinem
Frühlingskonzert ein. Zu hören gab es nicht nur Klassisches,
sondern auch kritische Lieder.
Sein Frühjahrs-Konzert gab der Neue Chor der Stadt Bochum im
Anneliese-Brost-Musikforum in der sakralen Atmosphäre der
wolkenweißen, hohen Halle der alten St.-Marien-Kirche. Der
Nachmittag unter dem Motto „Im wunderschönen Monat Mai“
geriet zum beeindruckenden Konzerterlebnis.
Der Chor (Leitung Sebastian Voges) nahm die besondere
Stimmung des Raumes direkt zu Beginn auf und hielt sie für
den Rest des vielteiligen Konzertes fest. Es begann mit
Kompositionen von Brahms, romantische Stücke wie
„Abendständchen“, die ebenfalls ein wenig der Welt entrückt
scheinen, zeitlos und erhaben.
Hohe Professionalität des Chores
Die hohe Professionalität des Chors spürte selbst der Laie
sofort: Die liebevolle Ausgewogenheit der vielen Stimmen,
das sanfte Ineinanderfließen der Harmonien – alles passte
perfekt in die phänomenale Akustik des würdevollen Foyers.

Der Neue Chor der Stadt Bochum bei einem Konzert in der
Christuskirche. Foto: Neuer Chor
Der Clou des Konzerts war indes, dass es sich eben nicht in
dieser Stimmung erschöpfte. Es lohnt ein Blick auf die
Auswahl der Stücke und Komponistinnen: Da ist zum Beispiel
die Französin Mel Bonis (1858-1937), die ihre
Klavierkompositionen trotz eines ihr aufgedrängten
Hausfrauendasein zu Papier brachte – und gegen den Druck
eines konservativen Frauenbildes. Oder Clara Schumann
(1819-1896), Ehefrau des viel berühmteren Robert Schumann:
Von Musiker-Kollegen wurde sie angefeindet, ihr Werk von
Kritikern nicht ernst genommen – weil sie eine Frau war. Wer
dies im Hinterkopf behielt, während sanfte, doch kraftvolle
Stimmen sich aufschwangen, der bemerkte: Hier lag nicht nur
Erhabenheit in der Luft, sondern auch Kampfgeist.
„Ermutigung“ gegen den Ungeist
Da ist es so überraschend wie
folgerichtig, dass der Chor sich schließlich auch dem Werk
des widerständigen DDR-Liedermachers Wolf Biermann widmete,
etwa mit Liedern wie „Ermutigung“, das der Legende nach zum
Protest in den Stasi-Gefängnissen gesungen wurde. Biermann
selbst widmete das Lied seinem Freund, dem in der DDR
verfemten Dichter Peter Huchel.
Es war eine besondere Art von
Kampfgeist, die das Konzert des
Neuen Chors verströmte: Er drängte sich dem Hörer nicht
auf, war nicht immer präsent, sondern tauchte manchmal wie
zwischen den Zeilen auf. Dies, gepaart mit der musikalisch
aufgegriffenen Atmosphäre des Ortes, sorgte für ein
beeindruckendes Konzerterlebnis.
>>> INFO: Chor wurde 1947 gegründet
-
Gegründet wurde der Neue Chor der Stadt Bochum von Günter
Hildebrandt, einem Musikliebhaber und Autodidakten. Als
privater – nicht städtischer – Chor sollte er im
kriegszerstörten Bochum Jugendlichen eine Perspektive und
der Stadt musikalische Erlebnisse schenken.
|
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Neuer Chor wird 70 Jahre alt
WAZ [-online] - LOKALES - 17.02.2017 - 05:06 Uhr

70 Jahre Neuer
Chor der Stadt Bochum: Bei der Gründung hätte wohl niemand
gedacht, dass dieser runde Geburtstag erreicht würde. Und
doch ist es so. „Weil sich der Chor immer wieder verjüngt
und erneuert hat", sagt Sängerin Heidrun Rapp, die seit 1965
dabei ist.
Damals stand
der Singkreis vor seinem 20. Geburtstag, am 17. Januar 1947
war er gegründet worden. Bei „Mutter Wittig" hatten sich die
Sänger und Sängerinnen zur allerersten Probe getroffen. 200
Interessierte hatten sich auf die Gründungs-Annonce im
Bochumer Anzeiger gemeldet. Der Name des Projekts war
Programm: Als "Junger Chor Bochum" wollte er nach den
Schrecken des Krieges für einen Neuanfang stehen.
Der
Musikliebhaber Günter Hildebrandt, von Haus aus Banker,
hatte den Chor ins Leben gerufen. Rasch wuchs er zu einem
Ensemble, welches das Konzertleben Bochums aktiv
mitgestaltete. 1970 erfolgte ein Generationswechsel. „Mit
dem neuen Dirigenten Heribert Buchholz änderte der Junge
Chor auch seinen Namen, seitdem heißt er ,Der Neue Chor der
Stadt Bochum'", weiß Heidrun Rapp, die das Chorleben seit
jenen Tagen aktiv miterlebt hat.
Gesang und Geselligkeit
Mit Buchholz,
einem professionellen Musiker, entwickelte sich der Chor zu
einem vielseitigen Vokalensemble. Geboten wurde und wird
vornehmlich anspruchsvolle A-cappella-Musik des 16. bis 20.
Jahrhunderts. Neben „Chor pur" gehören instrumental
begleitete Konzerte zum Repertoire. Die Mitwirkung bei den
großen chorsymphonischen Projekten der Bochumer Symphoniker
gehört zu gepflegten Traditionen des Vereins.
Der Neue Chor
steht für Top-Klangqualität, die natürlich kein Zufall ist,
sondern Ergebnis intensiver Probenarbeit. Stimmbildung und
eine ergiebige Chorarbeit, zu der auch Konzertreisen nach
Italien, Mecklenburg, Sachsen und Thüringen zählen, haben
den Neuen Chor stets wachsen, aber eben auch nicht
„einrosten" lassen. Unter Leitung des seit 20 Jahren
amtierenden Sebastian Voges hat sich das 61 Mitglieder
starke Ensemble - davon 45 aktive Sänger/innen - für diesen
Herbst eine Konzertreise nach Quedlinburg und Halberstadt
vorgenommen. „Neben dem Gesang spielt bei uns die
Geselligkeit eine wichtige Rolle", verrät Heidrun Rapp.
Als nächstes
stellt sich der Neue Chor mit seinem Sommerkonzert am
Sonntag, 21. Mai, im Anneliese-Brost-Musikforum vor. Geboten
werden dann A-cappella-Kompositionen von Clara und Robert
Schumann, Samuel Barber, Johannes Brahms und - Wolf
Biermann.
|
WAZ - KURZKRITIK Sa., 26.3.16
Schweigeminute beim
Symphoniekonzert
von Nina
Schröder
Eine
impressive Druckwelle erreichte
die Zuschauer im Audimax:
Gleichzeitig erschallten
zwei Pauken und
zwei Trommeln, gespielt
von Schlagzeugern der
Bochumer
Symphoniker. Im Konzert unter der
Leitung von GMD Steven
Sloane stand
ein opulentes romantisches
Werk auf dem Programm:
Hector Berlioz' „Grande Messe des
Morts"
(dt. „Große Totenmesse").
Das
Auftragswerk beklagt die Toten
der französischen Julirevolution
von 1830. Mit seinem versinnbildlichten Leid passte
das Werk nicht nur ins Kirchenjahr. Steven
Sloane ergriff vor dem Konzert das
Wort: „Wir wollen das Requiem
den Toten
von Brüssel, ihren Familien und Angehörigen widmen." So
begann der Abend mit einer
Schweigeminute.
Drei Chöre
vereinten sich zu
einem
Chorklang von emotionaler
Klangqualität: der
Philharmonische
Chor, die Stadtkantorei und der Neue Chor der Stadt
Bochum erzielten einen schicksalhaften wie trostspendenden
Ausdruck.
Die beachtlich aufgestockten
Symphoniker spielten wie aus
einem
Guss. Konfrontiert wurde
das
Orchesterwerk mit Orgelmeditationen:
Stadtkantor Arno Hartmanns Messiaen - lnterpretation
zeigte eine großartig farbige Klang-Sprache
von mystisch-moderner Stilistik. Sehr anregend! |
Großer Applaus
für den Neuen Chor
Von Nina Schröder
Die Tradition der bürgerlichen Hausmusik des
19. Jahrhunderts nahm der "Neue Chor Bochum" als
thematischen Ausgangspunkt für seine Programmgestaltung. Ein
interessanter Ansatz. Auf Kunstliedern, die in den
bürgerlichen Stuben mit Klavier begleitet wurden, basierten
viele Chorsätze, und auch eine weitere Praxis der
bürgerlichen Gesellschaft wurde auf dem Konzert
ausgeübt: das Klavierspiel zu vier Händen.
Der Neue Chor der Stadt Bochum gestaltete
unter seinem Leiter Sebastian Voges einen wunderschönen
Chorklang. Brahms' Quartette opus 92 für Chor und Klavier
stachen besonders hervor, ebenso seine sechs Walzer für
Klavier, gespielt von Marita Bahr und Harald Mohs. Der
Volkston in der Chormusik eines Edward Elgar ("From the
Bavarian Highlands") strahlte dagegen mehr den Rückzug ins
Private aus: bürgerliche Ideale verkörpert Brahms' Musik nun
mal besser.
Keine muffige Stube, sondern das romantische
Idyll wurde in Antonin Dvoraks Chorwerk "In der
Natur" besungen.
Am Ende stand großer Applaus des Publikums in
der Propsteikirche. Es war ein gelungenes Konzert, in dem der
Neue Chor die Vielfalt weltlicher Chormusik wunderschön
darstellte.
WAZ KURZKRITIK vom
18.3.2015 |
WAZ 18.6.2014
Neuer Chor begeistert in Christuskirche
A-Capella-Werke mit
Sebastian
Voges
Von Nina Schröder
Wie kunstvoll
Madrigale und Chansons der Renaissance sind, bewies der
„Neue Chor der Stadt Bochum" am vergangenen Sonntag unter
der Leitung von Sebastian Voges. Das intonationssichere
Vokalensemble begeisterte mit ausschließlich a-cappella
Werken in der Christuskirche.
Für das „Madonna ma
pietà" von Orlando di Lasso wählte Voges keineswegs ein
langsames Tempo! Das Ideal der pulsierenden Lebendigkeit und
Einfachheit der Form in der Renaissance vollendete der Chor
in Giovanni Gastoldis fünfstimmigem „Amor vittorioso".
Tonmalerische Textbezüge waren im ganzen Konzert ein großer
Genuss.
Welchen Einfluss
der italienische Stil auf den gesamteuropäischen Raum hatte,
bewies Ludwig Senfls „Lieblich hat sich gesellet", wo
kunstvolle Melismen die Schlusswirkungen am Strophenende
verstärkten. Die Kontrastierung des Chores mit Cembalowerken
der Renaissance gespielt von Harald Mohs zeigte ein
stimmiges Konzept. |
RuhrNachrichten, 17.6.2014
Anspruchsvolle Musik
vor leeren Rängen
Neuer Chor besticht
durch hohe Qualität
MITTE.
Chorgesänge aus fünf
Jahrhunderten, begleitet von barocker Cembalomusik - beim
Konzert des Neuen Chores am Sonntagabend in der
Christuskirche gab es anspruchsvolle und dennoch eingängige
Musik zu hören. Davon ließen sich jedoch leider nur wenige
Besucher anlocken. Gerade einmal zu einem Viertel gefüllt
war der große Kirchenraum in der Innenstadt.
Das schien den 1947
gegründeten Chor jedoch nicht zu beeindrucken. Mit
Leichtigkeit stellte das von Sebastian Voges geleitete
Vokalensemble sein sängerisches Können unter Beweis. Egal ob
ein Stück aus der Barockzeit oder vier Chorlieder von dem
1942 gestorbenen Hugo Distler - der Neue Chor beherrscht den
musikalischen Spagat über die verschiedenen Jahrhunderte
hinweg.
Leichte Irritation
Und doch sorgte das
Konzert am Sonntag zuweilen für leichte Irritation. Denn die
Auswahl der gesungenen Werke erschien überraschend
schwermütig. So standen zwar auch eher heitere Werke auf
dem Programm, wie etwa Hans Leo Haßlers „Jungfrau, dein
schön Gestalt", doch insbesondere die ausgewählten Stücke
von Orlando di Lasso und dem bereits erwähnten Hugo Distler
erwiesen sich sowohl melodisch, als auch inhaltlich als
recht düstere Stücke.
Viel Applaus
Dank dieser Auswahl
gestaltete sich das Chorkonzert als ein eher
melancholischer, nachdenklicher Abend, der nicht so ganz zur
allgemeinen Heiterkeit des Sommers passen wollte. Trotzdem -
oder vielleicht auch gerade deshalb - bedachten die wenigen
Zuschauer am Ende den Chor und den Cembalo-Solisten Harald
Mohs mit viel Applaus.
Und das vollkommen
berechtigt, denn jenseits der Liedauswahl konnte der Chor
mit einer exzellenten Leistung überzeugen. Musikalisch ist
der Neue Chor auf einem sehr hohen Niveau.
benh
|
Ruhr Nachrichten 26.
Febr. 2013
Carl Orff füllt das
Audimax
Vier Chöre und die Bosy
führten „Carmina Burana" auf
QUERENBURG.
Ein nahezu voll
besetztes Audimax ist auch für ein Konzert der Bochumer
Symphoniker nicht die Regel. Sogar die oberen Sitzblöcke
des riesigen Saales waren am Freitagabend fast komplett
belegt. Auch saßen für ein klassisches Konzert
ungewöhnlich viele junge Zuhörer im Publikum. Grund für
den Publikumsandrang: Carl Orffs „Carmina Burana", eines
der populärsten Chorwerke des 20. Jahrhunderts.
Um die hohen
Erwartungen nicht zu enttäuschen, hatte Dirigent Michael
Bojesen ein Großaufgebot an Sängern aufgefahren: Der
Philharmonische Chor, die Stadtkantorei und der Neue
Chor wurden zu einem gewaltigen Klangkörper aus über
200 Kehlen vereint. Dazu kam noch der gut 50-köpfige
Kinderchor der Chorakademie Dortmund.
Solisten überzeugten
Was schon alleine
optisch beeindruckte, überwältigte klanglich. Sobald
der Chor mit donnerndem Paukenschlag zum bekannten „O
Fortuna" anhob, füllte das Klangvolumen spielend den
gesamten Saal aus.
Doch natürlich
überzeugten auch die Solisten. Eindrucksvoll, wie sich
die kraftvolle Stimme von Sopranistin Netta Or sogar
über den gesamten Chor erhob. Herrlich, wie sich der
dunkle Bariton von Ludwig Mittelhammer mit dem hellen
Kinderchor abwechselte.
Nach dem
bombastischen Schlusssatz, in dem Erwachsenen- und
Kinderchor noch einmal gemeinsam das „O Fortuna"
erschallen ließen und zu schmetternden
Trompetenfanfaren ein riesiger Gong geschlagen wurde,
fiel der anschließende Beifall nicht weniger imposant
aus - klatschend, jubelnd und trampelnd wurde das
Ensemble vom begeisterten Publikum gefeiert. Diese
Abstimmung war eindeutig: Es war eine Aufführung, die
dem wuchtigen Chorwerk mehr als gerecht wurde.
bkl |
Ruhr-Nachrichten,
3.
Nov.
2012,
BOLO5
Eine Geschichte
in vier Chorstücken
„Neuer Chor der
Stadt Bochum" sucht nach der vertonten Ewigkeit
QUERENBURG.
Als der
„ Neue Chor der Stadt Bochum" am Donnerstag in
der St. Augustinkirche auftrat, wurde es
mystisch. Denn obwohl die vier Stücke des
Konzerts nicht zusammengehörten, schienen sie
doch eine gemeinsame Geschichte zu erzählen.
Den Anfang machte Arvo Pärts „De
profundis". Fast beschwörend klang es, als der
Chor unter Leitung von Sebastian Voges die
lateinischen Silben wie ein Mantra in die Länge
zog. Den Rest zur bedrohlichen Stimmung trug der
dumpfe Paukenschlag von Christine Köster und die
langsame Melodie des Organisten Siegfried
Kühbacher bei.
Eine flehende Bitte
Und auch der a capella-Gesang „O
vos omnes" klang wie eine flehende Bitte. Ein
melodisch komplexer Aufschrei, der für Gänsehaut
sorgte. Und doch ist da Hoffnung. Bei Pärt
zumindest durch den Text. Von Vertrauen ist da
die Rede, von Erlösung. Und hin und wieder war
auch ein kurzer Glockenschlag zu hören, der den
kraftvollen Gesang unterstützte und die Hoffnung
ankündigte. Aber Hoffnung auf was? Vielleicht
auf die Ewigkeit. Die sollte laut Programmheft
im Orgelstück „Apparation de L'Eglise Eternelle"
von Olivier Messiaen zu hören sein. Von einem
„meditativem Werk" ist dort die Rede. Das
schafft Messiaen allerdings nicht. Für die
Ewigkeit klingen die Orgeltöne zu laut, zu
zerrissen.
Befriedigendes Ende
Da wirkte Antonin Dvoraks „ Messe
in D-Dur op. 86" wesentlich mehr wie ein
befriedigendes Ende. Das mit Abstand längste
Werk an diesem Abend klang zeitweise nach purer
Freude, nach einem mehrstimmigen Heer von
Enthusiasmus. Mal im Wechselsang, mal kanonisch
wurden die lateinischen Zeilen präsentiert.
Durch diese Mehrstimmigkeit wurde ein
Klangteppich erzeugt, der an eine Ewigkeit
denken ließ, an eine schöne Endlosschleife. Und
am Schluss hatte das pacem - der lateinische
Frieden also - das letzte Wort.
Nate

RN-Foto Ullmann |
Spontane Chorwerdung des Publikums
Beim Adventskonzert des Neuen Chors Bochum durfte
das Auditorium selbst singen. Chor präsentierte sich
als ausgewogener Klangkörper
Hanno
Jentzsch
Beim
Adventskonzert in der Epiphanias-Kirche bot der Neue
Chor der Stadt Bochum ein hochwertiges Programm aus
alten und moderneren A-Capella-Stücken. Sogar
interaktiv ging es in der Autobahnkirche an der
Dorstener Straße zu: Das Publikum wurde selbst zum
Chor.
Unter der
Leitung von Sebastian Voges begann der Neue Chor mit
„Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann
Christoph Friedrich Bach. Das Stück stimmte auf
einen Abend ein, der im Zeichen der geistlichen
A-Capella-Musik stand: Bach und drei Stücke von Max
Reger bildeten den Kern des Programms. Siegfried
Kühbacher rundete das Konzert mit einigen
Orgel-Stücken gewohnt gekonnt ab.
Der
musikalische Höhepunkt war das siebenstimmige „Ave
Maria" von Franz Biebl. Das Stück aus dem Jahr 1964
hob sich in seiner getragenen Eingängigkeit
stilistisch deutlich vom Rest des Programms ab und
gehört wohl zu den schönsten Vertonungen des Gebets
überhaupt. Der Neue Chor erwies sich einmal mehr als
ausgewogener Klangkörper, in dem sich die einzelnen
Stimmen stets zu einem harmonischen Ganzen
zusammenfinden.
Mit Zuhören
war es allerdings nicht getan bei diesem 37. „Epi-Konzert".
Für die Zugabe hatte sich Chorleiter Voges etwas
überlegt. „Ich bin sicher, dass Sie gerne singen und
viele von Ihnen auch Noten lesen können", zeigte er
sich überzeugt vom musikalischen Potenzial des
Publikums und stimmte kurzerhand eine vierstimmige
Version von „Es ist ein Ros' entsprungen" an. Text
und Noten lagen dem Programmheft bei: Die spontane
Chorwerdung des Publikums wurde so zum musikalischen
und atmosphärischen Erfolg.
WAZ, 13.12.2011
|
Ruhr-Nachrichten
Dienstag,
15. November 2011
Neuer Chor tourte
durch Italien
BOCHUM.
Der Neue Chor der
Stadt Bochum ist von seiner
Konzertreise in den Piemont
zurückgekehrt. Das erste von drei
Konzerten unter der Leitung von
Sebastian Voges fand im Dom zu
Chivasso statt und zwar im Rahmen
der Chivasso Musica. Vor
begeistertem Publikum trug der Neue
Chor sein Programm deutscher
Chormusik vor, unterbrochen von
Instrumentalstücken. Konzerte in
Turin und Castagneto Po folgten. Die
positive Aufnahme des Programms war
ein großes Erlebnis für alle Sänger.
|
Zeitungsankündigung eines
der Chorkonzerte des Neuen
Chores in Italien in der
Turiner Zeitung:
LA
NUOVA PERIFERIA von
Mittwoch, 26.10.2011
DA NON PERDERE
Il concerto in programma
domani sera, giovedi 27 al
Duomo: l’ingresso è libero
»Chivasso in musica« con il
Rotary
Un altro appuntamento di
richiamo con protagonisti di
grande spessore

I Der Neue Chor der Stadt
Bochum che si esibirà
giovedi 27 ottobre durante
la serata sponsorizzata dal
Rotary
Chivasso
(peg) Il secondo concerto
della stagione 2011-12 »Chivasso
in Musica« si terrà domani,
giovedì 27 ottobre, alle
21.15, nel Duomo Collegiata
di Santa Maria Assunta.
Protagonista della serata
sarà »Der Neue Chor der
Stadt Bochum« (Il nuovo Coro
della Citta di Bochum) che
sotto la direzione di
Sebastian Voges farà
ascoltare brani di Fanny
Hensel-Mendelssohn, Felix
Mendelssohn-Bartoldy, Hans
Leo Hassler, Johannes
Brahms, Johann Christoph
Friedrich Bach, 9 figlio del
sommo Johann Sebastian.
I brani corali,
rigorosamente »a cappella«,
saronno intervallati da Tre
fantasie per oboe solo di
Albrecht Guersching
nell-interpretazione di
Johannes Schwill e dalla
Canzona »La Giacintina« di
Giacinto Bondioli
nell’interpretazione di
Johannes Schwill (oboe),
Birgit Schwill (corno
inglese) e Christine
Koester (organo).
Questo concerto è
sponsorizzato dal Rotary
Club di Chivasso presieduto
da Loris Actis Alesina.
Come di consueto, l’ingresso
libero e gratuito e il
direttivo dell’associazione
»Contatto« e il suo
president Lara Bonfanti,
organizzatore del calendario
di eventi che si terranno a
Chivasso, invitato tutti gli
interessati a partecipare.
Edgardo Pocorobba
|
Ruhr-Nachrichten Dienstag,
12. April 2011
Zarte Feier des Todes
Neuer Chor Bochum überzeugte am
Passionssonntag Judica in der Apostelkirche im UniCenter

Der Neue Chor Bochum gab
ein Konzert zum Thema Tod in der Apostelkirche im
Unicenter und läutete damit einen neuen Abschnitt in der
Fastenzeit ein. - RN-Foto Kühlem
QUERENBURG. Mit
dem Passionssonntag Judica begann ein neuer Abschnitt in
der Fastenzeit. Die Gläubigen sind aufgefordert, sich
bis zu Karwoche an Jesu letzte Lebenstage zu erinnern.
Der Neue Chor Bochum tat dies mit einem Konzert zum
Thema Tod in der Apostelkirche im Unicenter.
Gut gefüllt war
dazu der Kirchenraum, dessen spröder Sichtbetoncharme
ein wenig von frischen Osterglocken aufgewertet wurde.
Viele Besucher wurden sicher gelockt, weil Gabriel
Faurés Requiem auf dem Programm stand - ein
außergewöhnlich schönes und zartes Werk der Gattung. In
der Apostelkirche kam es zum Finale in der Version für
Chor, Solisten und Orgel zur Aufführung. Eine gute
Variante, um die Stimmen noch mehr in den Vordergrund
treten zu lassen.
Ewiges Licht
Ganz wundervoll
gelang das etwa im berühmten Pie Jesu, der
melodieverliebten Bitte um ewige Ruhe, die der
Sopranistin Ya-Young Park hervorragend gelang. Der Chor
leistete etwa im anschließenden Agnus Dei ganze Arbeit:
Die Coda - wieder mit der Bitte nach der ewigen Ruhe und
dem ewigen Licht- erlebt man selten so eindringlich und
erhebend.
Im Libera me
zeigte dann auch Sebastian Voges noch einmal, dass es
durchaus gelingen kann, die Bariton-Parts zu singen und
den Chor zu dirigieren.
Mit einem Werk
ganz anderen Charakters hatte das Ensemble gleich zu
Beginn des Konzerts sein Können bewiesen: Mit im Raum
verteilten Sängern füllte der Chor die Kirche mit Knut
Nystedts "Immortal Bach".
Hommage an Bach
Diese Hommage an
Bachs Choral "Komm, süßer Tod" ist eine höchst
anspruchsvolle Aufgabe für die Sänger, die lange
Dissonanzen und einen vertrackten Kanon bewältigen
müssen. Wie eine Atempause wirkte da Mozarts spätes
Kleinod "Ave verum corpus", bevor mit Paul Hindemiths
Liedern nach Gedichten von Eduard Reinacher wieder mit
dissonanten Tönen die leidvolle Seite des Todes und
Gottes Tod besungen wurden.
fkü |
Ruhr-Nachrichten Dienstag, 23. Februar 2010
Stimmgewaltiger
Beginn der Fastenzeit
Konzert in der
Propsteikirche
Bochum •
Der Hochaltar der Propsteikirche ist mit einem großen
violetten Tuch verhängt. Kein reicher Zierrat ist zu
sehen. Die Fastenzeit hat begonnen. Zu diesem Anlass
führte der Neue Chor Bochum gemeinsam mit dem „concertino
düsseldorf" eine Choralpassion unter dem Thema „Kreuz
und Krone" in der Propsteikirche auf.
Kreuz und Krone, verbildlicht in den beiden Kantaten von
Johann Sebastian Bach „Ich will den Kreuzstab gerne
tragen" und „Der Friede sei mit dir" am Anfang und Ende
des Konzerts. Als Mittelpunkt des Programms erklangen
Choräle aus der Matthäus-Passion von Bach im Wechsel mit
vertonten Textpassagen des „Agnus Dei". Das Arrangement
von Chorleiter Sebastian Voges bestach durch seine
Abwechslung.
Moderne Gregorianik
Der Gesang des Soprans erinnerte an die schwebenden
Klänge der Gregorianik, obwohl sowohl Instrumental- als
auch die Gesangpassagen modern gehalten waren. Somit
bildeten sie einen zunächst gewöhnungsbedürftigen doch
beim weiteren Zuhören sehr interessanten Kontrast zu den
Bach-Chorälen. „Mal etwas anderes", wie eine Zuhörerin
es
nach dem Konzert
treffend auf den Punkt brachte.
Somit bildeten sie
einen zunächst gewöhnungsbedürftigen doch beim weiteren
Zuhören sehr interessanten Kontrast zu den
Bach-Chorälen. „Mal etwas anderes", wie eine Zuhörerin
es nach dem Konzert treffend auf den Punkt brachte.
Kraftvoller
Bariton
Arien und Recitativi trug Sebastian Voges vor. Sicher
sang er sich durch die Coloraturen der Arien und füllte
mit seinem kraftvollen Bariton das Kirchenschiff.
Der Neue Chor Bochum beeindruckte mit seiner
Stimmgewalt. Passend zum trotzdem weichen Gesang
harmonierte die Begleitung des concertinos. Besonderen
Applaus verdiente sich Oboist Andreas Boege, dessen
filigranes Spiel in die Ohren ging, ohne sich in den
Vordergrund zu drängen.
Fastenzeit. Sie ist das Warten auf die Erlösung durch
Jesus Christus, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Durch die Musik wurde dieser Gedanke wieder lebendig.
Keine angestaubte Kirchenmusik, sonder wirklich mal
„etwas anderes". • bab
|
RN Montag, 5. Oktober 2009
Nr. 231 • 41. Woche BOL02
Mit Leib und Seele: Vom Liebeslied bis zur Totenklage
Erstes Chorkonzert mit dem Neuen Chor
Bochum
• In der Philosophie ist die Frage nach Leib und
Seele seit jeher ein viel diskutiertes Problem. Am
Abend des Tages der deutschen Einheit widmete sich der
Neue Chor der Stadt Bochum diesem Thema auf ganz eigene
Weise.
Unter dem Motto „Leib und Seele" hat Chorleiter
Sebastian Voges ein Konzertprogramm zusammengestellt,
das Stücke verschiedenster Provenienz vereint: deutsche,
englische und skandinavische Chormusik von geistlich bis
weltlich, vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, vom Schlager
bis zum Geheimtipp, vom Liebeslied bis zur Todesklage.
Mozart
So unterschiedlich wie die einzelnen Werke sind auch die
besungenen Leiber und Seelen beschaffen. Der Leib
Christi in Mozarts „Ave verum corpus" steht neben den
schönen Brüsten der Geliebten in Melchior Francks
fünfter Hohelied-Vertonung, die träumende Seele in Jean
Sibelius wunderbar somnambuler Komposition „Drömmarna"
neben der Seele auf der Suche nach Gott (Parrys „My soul,
there is a country") und der sich sehnenden Seele des
Liebenden (Dowlands „Come again", Ruppels „Gliding sails").
Schütz' Motette „So fahr ich hin zu Jesu Christ"
formuliert schließlich das christliche Vertrauen darauf,
dass der Tod nur eine Trennung von Körper und Seele
bedeutet.
Weicher Klang
Bis zu diesem ruhigen, aber eindrucksvollen Schlusspunkt
meistern die 40 Sänger die vielen stilistischen und
atmosphärischen Wechsel mit Leichtigkeit. Trotz kleiner
Schwächen in den Höhen ist der Chorklang weich und rund,
und Stefan Voges arbeitet eine abwechslungsreiche
Dynamik heraus.
Es ist ein Konzert, in dem der Chor wohltuend im
Mittelpunkt steht. Das Duo Traversée (Stefan W. Wagener,
Flöte, und Thomas Bocklenberg, Laute und Gitarre) sorgt
für einige instrumentale Ruhepunkte, die von Händel bis
Eigenkomposition dasselbe breite Spektrum abdecken wie
das Chorprogramm.
Abgesehen von den Texten zog sich das gewählte Motto
jedoch auch noch auf einer zweiten Ebene durch den
Abend: Musizieren ist immer eine Sache von Leib und
Seele zugleich. Und dass bei allen Ausführenden in der
Propsteikirche beides im Spiel war, war nicht zu
überhören. • Christine Baro
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Ruhr-Nachrichten 31. März
2009
Bochumer Kultur S. BOLO2
Musik
für Stühle in der Symphonie
Neuer Chor gibt
Benefizkonzert in der Langendreerer Christuskirche
Langendreer
• Der Baubeginn der Bochumer Symphonie rückt immer
näher. Rohbau und Fundament sind finanziell bereits in
trockenen Tüchern, nun geht es um die Wurst - oder
besser gesagt: um den Stuhl. Damit es sich die
zukünftigen Zuschauer stilecht auf rotem Samt bequem
machen können, gab der Neue Chor am vergangenen Sonntag
in der Christuskirche in Langendreer ein Benefizkonzert.
Ein Stuhlmodell aus Pappe hatte Dr. Klaus Fröhlich,
Vorsitzender des Neuen Chors, schon mitgebracht. „Stuhl
Nr. 95" sollte die Anwesenden ermuntern, dem
Pappkameraden eine etwas komfortablere Anfertigung an
die Seite zu stellen. „Die Spenden verschwinden nicht in
der anonymen Baugrube", versicherte Fröhlich, „und auch
wenn wir die Tausenden von Stühlen heute Abend nicht
zusammen bekommen werden: Von einem Stuhlmodell träumen
wir schon."
Symphoniker spielten
Um dieses Ziel zu erreichen, legte sich der Neue Chor
für 45 Minuten wahrlich ins Zeug. Bereits zum zweiten
Mal holten sie sich für den guten Zweck Musiker der
Bochumer Symphoniker ins Boot; sowohl die Streicher, als
auch die Bläser waren als Quartett vertreten.
Zu hören gab es Chor und BoSys allerdings nicht
zusammen; eine ausgeklügelte Kombination aus Johann
Sebastian Bachs großen Werken „Jesu, meine Freude" und
„Die Kunst der Fuge" sorgte für Abwechslung. Acapella
präsentierte der Neue Chor das Kirchenlied ,;Jesu, meine
Freude", in dem sich sechs Strophen mit den fünf
biblischen Versen aus dem Brief des Apostels Paulus an
die Römer abwechseln. Zwischen den Strophen kamen dann
die BoSys zum Zuge: Insgesamt fünf Fugen aus „Die Kunst
der Fuge" wurden abwechselnd von Streichern und Bläsern
zum besten gegeben. Symbolisch endete das Konzert mit
dem Choral „Weichet, ihr Trauergeister...", denn wer
möchte in Anbetracht des baldigen Baubeginns der
Symphonie noch den Kopf hängen lassen?
Dementsprechend waren die vielen Anwesenden in
Spenderlaune und steuerten den ein oder anderen Euro für
die Innenausstattung bei. Insgesamt kam eine Summe von
802,10 Euro zustande, die sich durchaus sehen lassen
kann. - mv

Der Neue Chor der Stadt Bochum gab ein Benefizkonzert in
der Christuskirche.
RN-Foto Volkmann
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Tirilierende Lockerheit
Neuer Chor Bochum bietet anspruchsvolles Programm in
Propstei-Kirche
Tom Thelen
"Seele und
Geist" waren die Adressaten des Konzertes, das der
Neue Chor Bochum in der Propsteikirche gab. Mit
einem Programm anspruchsvoller geistlicher Musik aus
gut 350 Jahren zeigte der Chor geistig wache und
musikalisch versierte Ambitioniertheit.
Der gut 60-köpfige Chor unter dem Düsseldorfer
Kantor und Sänger Sebastian Voges beginnt das
Konzert der Reihe "Meisterwerke der Bochumer
Symphoniker" buchstäblich mit einem Paukenschlag.
"Magnificat" von Gerd Zacher ist eine effektvoll im
Kirchenraum arrangierte Komposition, die ihre
Elemente Chor, Orgel und Schlagwerk (gespielt von
Voges) in interessante Dialoge verwickelt. Glänzend
gelingt dem Ensemble die Herausarbeitung der
Strukturen des Stückes des 1929 geborenen
Orgelavantgardisten Zacher.
Wesentlich gemäßigter in der Klangsprache dann zwei
Stücke des in Bochum geborenen Komponisten Siegfried
Reda (1916-1968). "Nun lob mein Seel' den Herrn" und
"Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras" zeigt den
Chor als fließendes, locker-unangestrengten
Klangkörper. Klare Textverständlichkeit gelingt auch
in diesem großen, entsprechend akustisch nicht
unproblematischen Kirchenschiff. Michael Goede an
der Orgel überbrückt die Pausen der Sängerinnen und
Sänger mit einigen solistischen Talentproben, ehe
mit Kompositionen von Mendelssohn-Bartholdy und
Johann Hermann Schein zwei weitere Epochen der
geistlichen Chormusik aufgerufen werden.
Zum Finale steht Bachs Motette "Jesu meine Freude"
BWV 227 auf dem Programm, sechs Strophen eines
Kirchenliedes sind darin mit fünf Bibelversen zur
Großform verbunden.
Mit ihren vielen technischen Schwierigkeiten stellt
sie für einen Laienchor eine beträchtliche
Herausforderung dar. Doch diese meistert der Chor
mit Bravour. Zwar nicht mit der fast schon
tirilierenden Lockerheit, die anderen
Programmpunkten gelegentlich eigen waren, doch mit
vielen, vielen erhabenen Momenten. Den Cello-Part
bei dieser Aufführung übernahm Thomas Fleischer.
Großer Applaus ist hier die Belohnung für sicherlich
beträchtliche Probenarbeit. Dass nach so einer
Leistung die Konzentration naturgemäß leidet, macht
die Zugabe deutlich.
Die volle Prachtentfaltung des Chor-Klassikers "Cantique
de Jean Racine" von Gustave Fauré
(1845-1924) gelingt nicht mehr ganz. Dennoch
schmälert das nicht die Leistung eines Chores, der
hoch ambitioniert bereit ist, an seine Grenzen zu
gehen und diese zu verschieben, zu verbessern.
WAZ 10.3.2009 |
Werbung für das Konzerthaus
Instrumental-Duo der Bochumer Symphoniker
und Neuer Chor Bochum bestreiten mit Unterstützung von
Kantor Siegfried Kühbacher Benefiz-Konzert in der
Christuskirche Linden
Linden.
Herbert Grönemeyer mag der prominenteste Künstler sein,
der sich für das Bochumer Musikhaus engagiert, er ist
aber gewiss nicht der einzige. Mit ihm versuchen viele
Initiativen und Gruppen, das Projekt zu unterstützen.
Dazu zählt auch Der Neue Chor Bochum, der nun in voller
Stärke in der Lindener Christus-Kirche ehrenamtlich und
honorarfrei auftrat. Auch die evangelische Gemeinde
Linden hatte die Kirche für das Konzert unentgeltlich
zur Verfügung gestellt, so kamen 1520 Euro für das
Konzerthaus zusammen.
Begleitet und
unterstützt wurde der Chor von zwei Musikern der
Bochumer Symphoniker, die unter der Leitung von Iwona
Gadzala im Wechsel mit dem Chor ihr Können darboten.
Iwona Gadzala ist im Bochumer Südwesten keine
Unbekannte. Die blonde Violinistin trat vor zwei Jahren
bereits beim viel beachteten Konzert der Symphoniker im
Dahlhauser Bahnhof mit auf. Anders als damals hatten die
Veranstalter in der großen Christus-Kirche keine Mühe,
allen Gästen einen Platz anzubieten. Rund 150 Zuhörer
waren gekommen und lauschten den eher schweren Klängen.
Melancholisch
anmutende Stücke wie "Was betrübst du meine Seele" von
Johann-Hermann Schein oder "Ein Mensch ist in seinem
Leben wie Gras" von Siegfried Reda gehörten zum
Repertoire des 44-köpfigen Chores unter der Leitung von
Sebastian Voges.
An der Orgel saß
Siegfried Kühbacher, der jedoch zwischendurch seinen
Standort wechselte: Mal spielte er das kleine Instrument
in der Nähe des Altarraumes, mal stieg er zur Orgelbühne
empor und bediente die große Kirchenorgel. HaCl

Iwona Gadzala und Janet Boram Lee warben
abwechselnd mit dem Neuen Chor und Lindens Kantor
Siegfried Kühbacher klingend für das ehrgeizige Projekt.
Bald im Westpark
Bereits am 15. November geht es weiter.
Dann tritt der Neue Chor Bochum um 20 Uhr in der
Jahrhunderthalle Bochum auf. Ein weiteres Benefizkonzert
zu Gunsten der Stiftung "Bochumer Symphonie" findet im
Frühjahr in der Christus-Kirche in Langendreer statt.
WAZ 8/11/08
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Vollkommene
Rose
Neuer Chor der Stadt Bochum tritt im Stanzwerk auf.
Herzlicher Applaus
Die Rose war und ist die Blume
der Liebe. Das wurde unlängst in der
industriekulturellen Abendstimmung des Stanzwerkes
überdeutlich, als beim 3.Chorkonzert der Bochumer
Symphoniker der Neue Chor der Stadt Bochum unter
Sebastian Voges erneut sein hohes Leistungsniveau
zeigte.
„Ich habe ein
solches Bewusstsein von deinem Wesen, vollkommene Rose,
dass reine Zustimmung dich mit meinem feiernden Herzen
vermählt." So lautet die Übersetzung des Textes des
Liedes „La Rose
Complete"
von
Morten
Lauridsen (*1943). Diese
französisch gesungene Meditation aus dessen Zyklus „Les
Chanson de Rose" stand höchst eindrucksvoll am Anfang
des Abends. Dem folgte sogleich
das ebenso
schwebend-schöne „Dirait-on", das auch den Abschluss des
Werkes von Lauridsen bildet.
Mit der grazilen
Sopranistin Kerstin Pohle kam Monteverdis „Lamento della
Ninfa" zur Aufführung und damit die ganz große
Liebestragik ins Spiel. Dieser Klassiker des barocken
Trauergesangs wurde von den Herren des Chores und
Aloisius Groß am Tasteninstrument stimmig begleitet.
Im Mittelpunkt stand dann „Der Rose
Pilgerfahrt", ein Märchen für Soli, Chor und Orchester
von Robert Schumann. Dieser fast schon kurios rührselige
Stoff um eine Rose, die zum Mädchen wird, das auf Erden
die an Liebeskummer verstorbene Tochter des Müllers
ersetzt, einen Förster
heiratet, diesem ein
Kind schenkt, um dann - weil die Liebe perfekt ist - die
Erde wieder verlässt, wird selten aufgeführt, gilt
allerdings als Meisterwerk.
Sebastian Voges, musikalischer
Leiter des Abends (und Chorleiter und Gesangssolist!)
führt souverän durch die vielen Klippen des Stückes, das
melodien- und abwechslungsreich volksweisenhafte Momente
des Chores mit kunstvoller Führung der Solostimmen
verbindet. Solistischer Höhepunkt ist das
hochromantische Liebesduett der Rose (Pohle) und des
Förstersohnes, gesungen vom Tenor Mirko Roschowski. Mit
langem herzlichem Applaus dankte das gut besetzte
Auditorium dem Chor und den Solisten. tt
(WAZ vom 7.5.2008)
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Wunderschönes Adventskonzert mit dem Neuen Chor der
Stadt Bochum
Am 08.12.07 war
der Neue Chor der Stadt Bochum unter der Leitung von
Sebastian Voges Gast bei den Epi-Konzerten. Zum Eingang
sang der weit über die Grenzen unserer Stadt bekannte
Chor die „Marienlieder“ von J. Brahms. Mit mehr
Innigkeit, den Text voll ausdeutend, können diese
herrlichen Lieder kaum gesungen werden. Das Konzert der
Adventszeit beinhaltete auch das „Funeral Music of Queen
Mary“ von Henry Purcell, die Trauermusik zum Tode von
Königin Mary. Hier gesellte sich erstmals Michael Goede,
der Kantor der Dorfkirche Stiepel, zu den Sängerinnen
und Sängern. Er spielte auf der Schuke-Orgel den
„Einzug“, die Zwischenstücke sowie den „Auszug“.
Außerdem steuerte er zwei weitere Werke, gespielt auf
der Orgel, zum Programm bei. Nach dem „Herr, nun lässest
du deinen Diener in Frieden fahren“ – der Lobgesang des
greisen Simeon -, dem modernen, erst 1995 komponierten „Ave
maris stella“ von J. Swider endete das wunderschöne
Konzert – es waren wieder viele Freunde der Kirchenmusik
in unserer Epiphanias-Kirche – mit dem „Lobet den Herrn
alle Heiden“ von J. S. Bach (begleitet von M. Goede am
Orgelpositiv). Darauf folgten „standing ovations“, so
dass der Chor zwei Zugaben geben musste: „Übers Gebirg
Maria geht“ von J. Eccard sowie das „Es ist ein Ros
entsprungen“ in dem bekannten Satz von M. Prätorius.
Nichts kann die innerliche Stille und Anspannung der
Zuhörer deutlicher dokumentieren, als die sekundenlange
Pause nach dem letzten Ton dieses Liedes, bevor wieder
Applaus aufbrauste.
Niels Nabring in epi-bochum.de
Gemeindebrief Januar/Februar 2008
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Die großen Fünf der
Stadt
Matineekonzert mit Bochumer Chören zum
Abschluss des Internationalen
Chorfestivals |
Querenburg -
Bochumer Chöre zeigten bei einem
Matineekonzert am Ab-schlusstag des
fünften Internationalen Chorfes-tivals
Ruhr, dass sie sich durchaus mit den
inter-nationalen Gästen messen können.
A capella, also ohne Instrumente, traten
die großen Fünf der Stadt Bochum im
Audimax der Ruhr-Universität auf: Der
Neue Chor, der Philhar-monische Chor,
die Stadtkantorei, die Kantorei der
Melanchtonkir-che sowie der Unichor
Collegium vocale. Knapp 300 Sänger
trugen unter anderem Motetten,
Cho-räle und Kanons aus der |
Zeit
des Mittelalters, des Barock und der
Romantik vor, darunter Werke von Felix
Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms
und Wolfgang Amadeus Mozart.
Die Bochumer Kirchenchöre nahmen
erstmalig am Internationalen
Chorfestival Ruhr teil. Weshalb das so
war, erklärt Dr. Hans Jaskulsky,
künstlerischer Leiter des Festivals:
"Bei diesem Chorfestival geht es nicht
nur um den Import von Chören wie in diesem Jahr
aus Costa Rica, |
Lettland oder Island,
sondern wir wollen auch zeigen, dass
Chormusik mit 7000 Chormitglie-dern in Bochum zu Hause ist." Zudem ginge es
darum, dass die Stadt Bochum gemeinsam
mit der Stadt Essen 2010
Kulturhauptstadt Europas werde und die
Musiker für dieses Ziel einen Beitrag
leisten wollten.
Unterstützt wurde das Konzert der
Bochumer Chöre vom Kulturbüro der Stadt
Bochum. Es hatte die Veranstaltung mit
500 Euro pro Chor mitfinanziert. *
kata
Ruhrnachrichten, 30.10.07 |

Sang Marienlieder von Brahms: der
Neue Chor
RN-Foto
Uebel |
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Liebessehnsucht, Tod und Tanz
Chorkonzert des Neuen Chors in
der Christuskirche überzeugte |
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